Die Corona-Krise zeigt: Der Online-Handel kann für viele Verbraucher den Einkaufsbummel in der Innenstadt nicht ersetzen. Mehr als die Hälfte der Verbraucher in Deutschland freut sich schon wieder darauf, in den Innenstädten einkaufen zu gehen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten, repräsentativen Umfrage des Corona-Handelstrackers von EY Parthenon und Innofact hervorgeht. Nur 14 Prozent der befragten Konsumenten glauben, dass sie nach der Wiedereröffnung der Geschäfte mehr online kaufen werden als vorher. Seit drei Wochen werden im Rahmen der Studie regelmäßig rund 1050 Verbraucher befragt, wie sich ihre Einkaufsgewohnheiten im Zuge der Corona-Krise verändern. Die bisherigen Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Auswirkungen der Krise auf das künftige Kaufverhalten weitaus schwächer sein könnten als bislang oft vermutet, so die Experten.
Denn der Anteil der Online-Käufer sei in den vergangenen drei Wochen des Shutdowns nahezu unverändert geblieben. Ein Ausweichen auf das Internet habe bisher kaum stattgefunden. Eine Ausnahme sei lediglich bei Bekleidung, Schuhen und Accessoires zu beobachten, wo die Online-Käufe sei zwei Wochen zunähmen. Bei Lebensmitteln sei die Bereitschaft, auch nach der Krise weiter online einzukaufen, zuletzt sogar gesunken. Hauptgrund für die Zurückhaltung beim Onlinekauf sind laut Umfrage die langen Lieferzeiten. Bei Lebensmitteln beklagten 35 Prozent der Befragten, die zumindest überlegt hatten, online zu bestellen, dass ihnen die Zustellung zu lange dauere. Nicht viel besser sah es bei Drogeriewaren, Tiernahrung, Medikamenten und Elektronik aus. Außerdem bemängelten viele Verbraucher zu hohe Lieferkosten. (dpa)
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