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Dienstag, März 19, 2024

Teamviewer: Die Schwäbische Erfolgsgeschichte geht weiter

Teamviewer hat den größten Tech-Börsengang seit dem Platzen der Dot-Com-Blase hingelegt. Was aktuell bei Teamviewer los ist, wie Analysten die Lage bewerten und was die Aktie macht.

Teamviewer: Die Schwäbische Erfolgsgeschichte geht weiter
Teamviewer hat den größten Tech-Börsengang seit dem Platzen der Dot-Com-Blase hingelegt. Was aktuell bei Teamviewer los ist, wie Analysten die Lage bewerten und was die Aktie macht.

DAS IST LOS IM UNTERNEHMEN: Ein bisschen hat Teamviewer-Chef Oliver Steil die Katze bereits Mitte Januar aus dem Sack gelassen. Die sogenannten Billings, sprich in Rechnung gestellte Einnahmen, wuchsen im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf 325 Millionen Euro. Teamviewer hatte zuvor das obere Ende der von 315 bis 320 Millionen Euro veranschlagten Prognosespanne in Aussicht gestellt. „Die erzielten Billings unterstreichen die erfolgreiche Implementierung unserer strategischen Wachstumsinitiativen“, hatte Finanzchef Stefan Gaiser damals gesagt. Vor allem in Nord- und Südamerika konnte das Unternehmen aus dem schwäbischen Göppingen im vierten Quartal mehr Leistungen in Rechnung stellen. Experten gehen davon aus, dass Teamviewer auch in den kommenden Jahren weiter stark wächst und sich dies auch in stark steigende Gewinne niederschlagen wird. Das Unternehmen mit seinen rund 800 Mitarbeitern bietet Software an, die einen Fernzugang zu stationären oder mobilen Endgeräten und damit deren Wartung rund um die Welt ermöglicht. Zudem kann man mit Teamviewer-Produkten Videokonferenzen abhalten – ein wichtiger Wachstumsmarkt für das Unternehmen.

Das Unternehmen hatte bereits vor dem Börsengang sein Konzept von Einfachlizenzen auf ein Abomodell umgestellt. Davon profitiert das Unternehmen am Kapitalmarkt jetzt. Andere Softwarehersteller wie die Software AG tun sich mit der Umstellung und vor allem dem Erklären der dadurch auftretenden Umsatzschwankungen schwer. Hauptprofiteur des Börsengangs war vor allem der Finanzinvestor Permira. Dieser hatte das Unternehmen vor knapp sechs Jahren für 870 Millionen Euro gekauft. Permira hält auch nach dem Börsengang und der Einnahme von 2,2 Milliarden Euro knapp 60 Prozent der Aktien. Das Paket ist aktuell knapp 3,7 Milliarden Euro wert.

DAS MACHT DIE AKTIE: Direkt nach dem Börsenstart kämpfte das Unternehmen erst einmal mit einer allgemeinen Schwäche des Technologiesektors. Vom Ausgabepreis in Höhe von 26,25 Euro fiel der Kurs bis auf knapp über 21 Euro. Doch dann ging es schnell nach oben – beflügelt von den positiven Eckdaten für 2019 kletterte die Aktie im Januar bis auf 33,23 Euro. Kurz vor der Vorlage der detaillierten Zahlen kostete das Papier knapp 32 Euro. Die Gesamtbewertung liegt somit bei rund 6,3 Milliarden Euro und damit rund ein Fünftel höher als zum Zeitpunkt des Börsengangs. Damit spielt das erst seit Kurzem an der Börse notierte Softwareunternehmen fast in der Liga des Bausoftware-Herstellers Nemetschek, der mehr umsetzt. Das ebenfalls im MDax notierte Unternehmen wird derzeit mit 7,4 Milliarden Euro bewertet. Die anderen beiden Branchenunternehmen im Index für mittelgroße Werte, Compugroup und die Software AG, hat Teamviewer locker hinter sich gelassen. In der Liga von Software-Giganten wie Microsoft (umgerechnet 1,27 Billionen Euro), Adobe (160 Mrd Euro), Oracle (159 Mrd Euro), SAP (153 Mrd Euro), oder Salesforce (150 Mrd Euro) spielt Teamviewer freilich noch lange nicht.

DAS SAGEN DIE ANALYSTEN: Experten blicken größtenteils sehr optimistisch auf die weitere Entwicklung der Aktie. Sechs der sieben von Bloomberg erfassten Experten empfehlen derzeit das Papier zum Kauf. Nur die DZ Bank ist mit einem Halten-Votum zurückhaltender, auch wenn das Unternehmen aus ihrer Sicht hervorragend aufgestellt ist und über sehr gute Perspektiven bei den Erträgen verfügt. DZ-Bank-Experte Armin Kremser hält das Unternehmen nach der jüngsten Kursrally trotz der Stärken für angemessen bewertet. Er setzte den fairen Wert in der Anfang Februar veröffentlichten Studie auf 34,40 Euro. Am optimistischsten ist derzeit Commerzbank-Analyst Stephan Klepp, der davon ausgeht, dass die Jahreszahlen seine positive Einstufung unterstützen. Er stuft das Papier mit „Buy“ und einem Kursziel von 44 Euro ein. Teamviewer habe bei den beiden bisherigen Veröffentlichungen seit dem Börsengang ein Wachstum über den Erwartungen geliefert. Klepp geht davon aus, dass Teamviewer auch beim Gewinn liefern wird und beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im vierten Quartal das obere Ende der indizierten Spanne von 57 bis 63 Millionen Euro erreichen wird. Auf das Jahr gesehen rechnet Teamviewer beim operativen Gewinn mit einem Wert von 177 bis 183 Millionen Euro.

Aufgrund der guten Planbarkeit des Geschäftsmodells und der eher konservativen Aussagen des Managements beim Börsengang geht DZ-Bank-Analyst Kremser davon aus, dass Teamviewer mit 180,4 Millionen Euro innerhalb dieser Spanne liegen wird. Für die kommenden Jahre rechnet er mit einem starken Anstieg dieser Größe bis auf 434 Millionen Euro im Jahr 2022. Bei den in Aussicht gestellten Einnahmen geht er von zirka 752 Millionen Euro aus. Unter dem Strich sollten auch schwarze Zahlen stehen. Für 2019 kalkuliert Kremser mit einem Überschuss von 99 Millionen Euro nach einem Minus von 12,4 Millionen ein Jahr zuvor. Für 2022 rechnet er mit einem Gewinn von 227 Millionen Euro. Für 2022 soll es dann seiner Einschätzung nach auch das erste Mal eine Dividende geben. Kremser hat hier 25 Cent je Aktie auf dem Zettel. (dpa)

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