Der Boom des Online-Handels setzt die deutschen Innenstädte unter Druck. Eine Umfrage macht nun klar, wie einschneidend der Wandel ist. Die Branche ist alarmiert.
Jeder fünfte Innenstadtbesucher bummelt wegen des wachsenden Online-Angebots heute seltener durch die Einkaufsstraßen als früher. Das ergab eine Umfrage unter 33.000 Kunden in 62 deutschen Städten, die das Institut für Handelsforschung Köln am Dienstag in Berlin vorlegte. Der Kundenschwund trifft demnach große wie kleine Städte gleichermaßen. Branchenvertreter forderten in Berlin eine gemeinsame Anstrengung von Handel und Politik, um die Anziehungskraft der Innenstädte zu steigern, etwa mit mehr Veranstaltungen wie «Nächten der Museen», kostenlosem drahtlosen Internetzugang und längeren Öffnungszeiten. Durchschnittlich bewerteten die Befragten ihre Innenstädte mit der Schulnote drei plus, wobei große Städte mit über 500 000 Einwohnern mit 2,5 am besten abschnitten, kleinere unter 25 000 Einwohnern mit 3,0 am schlechtesten. Den Kunden fehlen dort vor allem gute Modeläden und Elektronikmärkte.
«Das ist überhaupt kein gutes Ergebnis», bewertete der Standortexperte des Handelsverbands Deutschland, Michael Reink, die drei plus. Der Handlungsbedarf sei groß. «Wir müssen zusehen, dass der Freizeitwert in den Innenstädten massiv erhöht wird.» Reink warnte auch davor, Anziehungspunkte wie Ordnungsämter und Bibliotheken aus den Innenstädten fortziehen zu lassen. «Da sind einige Fehler gemacht worden.» Galeria-Kaufhof-Chef Lovro Mandac kritisierte, viele Kommunalpolitiker begriffen nicht, wie sehr der Online-Handel ihre Innenstädte bedrohe. Er forderte bessere Verkehrsverbindungen, kostengünstigere Parkplätze und mehr Sicherheit und Sauberkeit auf den Straßen. Einzelhändler müssten online wie offline verkaufen und beide Absatzwege verknüpfen. (dpa)
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