Microsoft bietet seinen Kunden in Deutschland künftig auch Online-Bürosoftware an, die aus deutschen Rechenzentren bereitgestellt wird. Im vergangenen August hatte Microsoft zunächst seinen Clouddienst Azure auf Server in Deutschland gebracht, nun folgen die Programmpakete Office 365 und Dynamics. Der US-Konzern will mit dem Angebot den Anforderungen deutscher Unternehmen Rechnung tragen, die eine Auslagerung von Daten und Anwendungen auf Server in den USA nicht vornehmen wollen oder dürfen. Azure ist der Clouddienst von Microsoft, der unter anderem Datenbanken und Programmierwerkzeuge aus der Internet-Wolke bereitstellt und mit Diensten wie AWS oder der Google Cloud konkurriert. Office 365 besteht aus den Onlineversionen von populären Microsoft-Programmen wie Word, Outlook, PowerPoint, Excel sowie dem neuen Slack-Konkurrenten Teams. Außerdem wird ein Online-Speicher ähnlich wie Google Docs in dem Paket angeboten. Zu den neuen Diensten, die in Zukunft aus Rechenzentrumsregionen mit neuen Servern in Berlin und Frankfurt bedient werden, gehört auch Dynamics, ein Programmpaket zur Kundenverwaltung und Akquise.
Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der deutschen Rechenzentrumsregionen ermögliche Microsoft Unternehmen jeder Größe, ihre digitale Transformation voranzutreiben und gleichzeitig lokale Sicherheits- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen, sagte Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. «So haben sie die Möglichkeit, Daten lokal zu verarbeiten, und gleichzeitig in einer vernetzten Welt innovativ und international wettbewerbsfähig zu bleiben.»
Microsoft hatte bereits 2015 einen Versuch unternommen, Online-Dienste so anzubieten, dass beispielsweise US-Behörden nicht ohne weiteres an die Daten von Unternehmen in Deutschland herankommen können. Damals hatte der Software-Konzern eine Cloud-Lösung mit einem Treuhänder-Modell im Angebot, bei der nicht Microsoft selbst, sondern die Telekom die Server betrieb. Der Dienst wurde aber im September 2018 wieder zurückgezogen. Kunden hatte damals bemängelt, dass der Dienst nicht die volle Funktionalität biete und außerdem zu teuer sei. (dpa)
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