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Freitag, April 26, 2024

Logistik-Tochter von Also vor Insolvenz

Nach hohen Verlusten im ersten Halbjahr steht die Logistik-Tochter von Broadliner Also vor der Insolvenz. Die Logistik-Sparte kam nach der Übernahme von Weltbild durch den Mutterkonzern Droege zu Also.

Die Logistik-Sparte von Distributor Also, die Also Logistics Services GmbH mit Sitz in Augsburg, steht unmittelbar vor der Insolvenz. Die Logistik-Aktivität hat im ersten Halbjahr Verluste von rund vier Millionen Euro verursacht. Die Abbaumassnahmen im Personalbereich hätten bisher «nicht wie geplant» realisiert werden können, so der Also-Konzern in einer Mitteilung. Gleichzeitig entwickelten sich die Umsätze rückläufig. Das Unternehmen könne daher angesichts seiner Kostenstruktur ohne umfassende Restrukturierung nicht wettbewerbsfähig im Markt agieren. Daher hat der Also-Konzern entschieden, die weitere Finanzierung des laufenden Geschäftes einzustellen. Die Geschäftsführung der Also Logistics Services GmbH stehe, wenn keine weiteren Finanzierungsmittel zur Verfügung stünden, nunmehr vor der Entscheidung, Insolvenzantrag zu stellen. Der Grossist beziffert die entstehenden einmaligen Restrukturierungskosten im zweiten Halbjahr auf rund acht Millionen Euro.

Also Deutschland übernahm das Logistikzentrum von Weltbild in Augsburg im September 2014. Der zuvor zur katholischen Kirche gehörende Weltbild-Verlag hatte Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet. Nach dem Abbau von rund 1.000 Stellen hatte die Also-Muttergesellschaft Droege im August 2014 die Mehrheit an Weltbild übernommen. Die Logistiksparte galt bereits damals als eine der Baustellen bei Weltbild, weil sie in der Vergangenheit schlecht ausgelastet war. Die Situation habe auf die Aktivitäten der Also Deutschland «keinerlei Auswirkung», wie Stefan Klinglmair, Mitglied der Konzernleitung, gegenüber ChannelObserver betont. Auch der Geschäftsbetrieb der Also Logistik Services gehe «uneingeschränkt» weiter.

Der Umsatz des Also-Konzerns verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr im ersten Halbjahr um 11,9 Prozent auf 3,67 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBT) stieg trotz hoher Verluste der Logistics Services GmbH um 18,7 Prozent von 30,5 Millionen auf 36,2 Millionen Euro. «Wir haben in allen Teilen des Unternehmens grosse Fortschritte erzielt. Insbesondere hat die optimale Integration von ALPHA International B.V. in den Niederlanden, die Konsolidierung von Also Frankreich und Finnland sowie die exzellente Entwicklung in Dänemark, Schweden und den baltischen Staaten zu diesem sehr guten Ergebnis beigetragen», so Gustavo Möller-Hergt, CEO der Also Holding AG. Der Konzern erwartet für das gesamte Geschäftsjahr trotz der «anspruchsvollen Rahmenbedingungen» und den zu erwartenden Kosten im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Also Logistics Services GmbH ein Ergebnis auf Höhe des Vorjahres. 

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