Der Handel mit Aktien des Elektronik-Konzerns HTC wird inmitten von Spekulationen über einen Verkauf des Smartphone-Geschäfts an Google ausgesetzt. Der Handelsstopp soll am Donnerstag bis zu einer «wichtigen Ankündigung» gelten, wie die Börse in Taiwan am Mittwoch mitteilte. HTC wollte zuvor einen Bericht der «China Times» über einen anstehenden Deal mit Google nicht kommentieren. HTC gehörte zu den Pionieren im Smartphone-Markt. Zuletzt sanken die Marktanteile der Firma aber drastisch unter dem Druck chinesischer Rivalen wie Huawei, ZTE oder Xiaomi sowie des Marktführers Samsung bei teuren Modellen. Das drückte HTC immer wieder in rote Zahlen. In den vergangenen Monaten wurde deshalb bereits mehrfach spekuliert, HTC könnte den Smartphone-Bereich abspalten – oder aber auch sein zweites Standbein, das Geschäft mit der Datenbrille Vive zur Darstellung virtueller Realität.
Mit Google hat HTC ein enges Verhältnis: Im vergangenen Jahr war HTC der Auftragsfertiger des unter eigener Marke des Internet-Konzerns verkauften Smartphones «Pixel». Anfang Oktober werden neue «Pixel»-Modelle erwartet, von denen zumindest ein Teil wieder von HTC kommen soll. Google betonte zuletzt immer wieder, der Konzern meine es ernst mit dem eigenen Hardware-Geschäft. Neben Smartphones gehört zum Angebot auch der smarte Lautsprecher Google Home, von dem es demnächst laut Leaks eine kleinere Version geben soll. Zugleich muss der Konzern aufpassen, nicht die vielen Hersteller von Geräten mit seinem Mobil-System Android zu verärgern.
Google hatte einst auf dem Höhepunkt des Patentstreits der Android-Welt mit Apple den amerikanischen Handy-Pionier Motorola gekauft, dann aber relativ schnell wieder abgestoßen. In dieser Zeit soll es unter anderem Spannungen mit Samsung gegeben haben, weil die Südkoreaner über die Konkurrenz durch den Android-Entwickler Google unglücklich gewesen seien. (dpa)
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