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Freitag, April 19, 2024

Das Samsung Galaxy S4 im Test

Samsung positioniert sein Topmodell Galaxy S4 in der Smartphone-Oberklasse. Synaxon-Chef Frank Roebers hat das Gerät getestet. Kann es auch einen Apple-User überzeugen?

Synaxon-Chef Frank Roebers testet das Samsung Galaxy S4
Mein erstes Smartphone war ein Blackberry. Ich habe es nach kurzer Zeit gehasst. Die Bedienbarkeit war eine Katastrophe und man kam damit auch nicht so recht ins Netz. Die Apps waren ein schlechter Witz. Es gab schlicht nichts, was das iPhone nicht besser konnte. Als das iPhone 3GS kam, bin ich umgestiegen und hatte damit eine tolle Zeit. Ich habe mir immer mal wieder Android-Handys und Tablets angesehen. Die haben mich aber nicht überzeugt. Ich habe dann noch das 4er-iPhone genommen und habe sowohl beim 4S als auch beim 5er ausgesetzt. Mit jedem iOS-UpDate wurde mein 4er langsamer und zum Schluss war das Arbeiten damit eine reine Zumutung. Ich hatte gehofft, dass das 5er-iPhone ein größeres und vor allem breiteres Display bekommt. Ich surfe gerne unterwegs und abends im Bett im Internet. Dafür ist mir mein iPad zu schwer und das Display vom iPhone zu klein. Leider wurde das 5er-Display nur länger und nicht breiter.

Das war eine gute Gelegenheit, sich mal nach etwas Anderem umzusehen. Mir gefiel das Samsung Galaxy S3 von der Größe her schon sehr gut. Also habe ich mir nun das S4 besorgt. Gestern konnte ich es endlich in Betrieb nehmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Testern gefällt mir das S4 schon vom Äußeren. Es liegt gut in der Hand und die Plastikrückseite stört mich kein bisschen. Die Größe ist für mich perfekt. Es ist so flach, dass ich es sehr gut in der Hosentasche tragen kann. Die Displayqualität hat mich auf Anhieb begeistert.

Die ersten 30 Minuten waren hart. Nichts funktioniert so, wie man es auf dem iPhone gewohnt ist. Das Android-Betriebssystem funktioniert grundsätzlich anders. Hinzu kommt, dass auch die Bedienelemente anders angeordnet sind. Ich habe am Anfang die einfachsten Dinge nicht auf die Reihe bekommen. Ich habe für die Einrichtung über drei Stunden gebraucht. Es hat schon gedauert, bis ich die Menüstrukturen verstanden habe. Insgesamt ist alles logisch und nachvollziehbar angeordnet aber eben anders als bei Apple. Ziemlich daneben finde ich, dass man das S4 genau wie ein Windows Notebook erstmal „entmüllen“ muss. Bei dem Preis sollte Samsung auf diese Zusatzeinnahmen verzichten können. Das klaut einfach Lebenszeit. Das S4 ist pfeilschnell. Nichts ruckelt, alles läuft flüssig.

Nun zu den für mich wesentlichen Unterschieden zwischen iPhone und Galaxy S4: Die Integration von Google Produkten ist erwartungsgemäß super. Wir nutzen bei einsnulleins Google Enterprise Apps. Meine private Domain roebers.de habe ich ebenfalls in einer eigenen Google Enterprise Umgebung. Der Kalender ist für Google Apps Nutzer um Klassen besser als der iOS-Kalender. Ich habe jetzt viele Funktionen, die iOS nicht hat und die ich sehr vermisst habe. Ich kann beispielsweise die Kollegenkalender über meinen legen. Das Gleiche gilt für die Sonder- und Gruppenkalender. Das hilft bei der Terminsuche sehr. Ich habe alle Funktionen zum Terminanlegen, wie in der Webversion. So kann ich nun endlich bei der Anlage schon einen Termin als „Privat“ markieren. Das geht bei iOS nicht.

Auch bei den Adresse und vor allem bei Mail schneidet Android um Längen besser ab als iOS. Ob das auch so ist, wenn man nicht Google Mail-Nutzer ist, kann ich nicht sagen. Für mich ist es jedenfalls perfekt. Das Desktop-Konzept ist ebenfalls völlig anders als bei iOS. Was mir sofort richtig gut gefallen hat, ist das Desktophandling. Ich kann wie bei iOS mehrere Arbeitsflächen einrichten, auf denen ich Apps frei anordnen kann. Ich kann auch durch Wischen zwischen den Flächen wechseln. Man mag es als Kleinigkeit abtun, aber mir gefällt es richtig gut, dass ich die Apps völlig frei auf den Flächen positionieren kann. Auch das geht bei iOS nicht. Ich finde, das hilft der Übersichtlichkeit enorm.

Völlig neu war für mich die Möglichkeit, Widgets auf die Arbeitsflächen zu legen. Die Idee finde ich ziemlich genial, weil ich dann dynamische Inhalte sofort sehen kann, ohne die entsprechende Anwendung erst starten zu müssen. Es gibt auch Eingabewidgets, wie beispielsweise die Google Suche mit Spracheingabe. Auch das beschleunigt das Arbeiten enorm. Ein anderes Problem, dass ich mit iOS immer hatte, wurde bei Android brillant gelöst. Ich musste immer erst mühsam rumfummeln, wenn ich mal Bluetooth an oder ausschalten musste. Bei Android kann man sich aus jeder Arbeitsposition das Systemmenü runterziehen und da sind dann zumindest für mich alle Infos und Einstellungen verfügbar, die ich häufig brauche.

Insgesamt ist Android viel feiner konfigurierbar als iOS. Man hat viel mehr Freiheiten. Ich kann beispielsweise die “nicht stören” – Funktion feiner einstellen. Grundsätzlich kann man zu der Qualität der Apps sagen, dass sie erstaunlicherweise bei Android einen Tick besser funktionieren als bei iOS. Die „RWE Smartphone App“ für iOS nervt ein bisschen, weil sie sich sehr schnell ausloggt ohne das man es sieht. Bewegt man dann einen Regler, springt die App erst wieder auf den Anmeldebildschirm. Bei Android loggt sie sich gar nicht aus, solange das Handy nicht abgeschaltet wird. Daraus folgt eine erhebliche Zeitersparnis, welche den Unterschied zwischen brauchbar und unbrauchbar ausmacht. Das Einschalten des Lichts oder das Regeln einer Heizung dauert unter iOS schon mal gerne 30 und bei Android nur zwei Sekunden .

Auch die Facebook- und Twitter-App läuft auf Android schneller, stabiler und mit einem leicht besseren Handling. Da hatte ich mit dem Gegenteil gerechnet. Ich habe auf dem Galaxy S4 Chrome als Browser eingerichtet. Das Tab-Handling ist ein Traum im Vergleich zu iOS-Safari.  Auch die Tastatur und Korrekturfunktion finde ich deutlich ausgefeilter als bei iOS. Ich brauche für Zahlen nichts umstellen und es wird nichts einfach korrigiert (was mich bei iOS mehrfach in den Wahnsinn getrieben hat. Man bekommt sehr sinnvolle Vorschläge angezeigt, die man dann verwenden kann, aber nicht muss.)

Am meisten Angst hatte ich davor, dass ich bei Android kein passendes Fahrtenbuch für meinen Dienstwagen finden würde. Auf iOS habe ich Driverslog Pro genutzt. Das Ding ist furchtbar in der Bedienung, aber von meinem Finanzamt anerkannt und funktioniert. Auf Android nutze ich nun Fahrtenbuch Pro. Das Ding ist Lichtjahre besser als Driverslog. Es misst gleich die Distanz per GPS und sagt damit immer den richtigen Kilometer-Tachostand vorher. Die Anlage neuer Orte dauerte bei Driverslog schon mal gerne zwei Minuten. Das geht nun in 10 Sekunden. Die gesamte Nutzerführung ist um Klassen besser.

Bei den App-Shops liegt Apple ziemlich deutlich vorne. Ich finde bei Google Play die Suche nicht so gut. Eine Menge App-Entwickler machen Key-Word-Spamming. Das führt dazu, dass man sich oft erst durch einen Haufen Schrott kämpfen muss, bevor dann die richtigen Apps kommen. Da würde ich mir ein bisschen mehr Qualitätskontrolle wünschen.

Die Spracherkennung mit Siri habe ich nie selber genutzt, deswegen kann ich sie nicht vergleichen. Die Spracheingabe vom Galaxy S4 funktioniert richtig gut. Im Netz habe ich mehrfach gelesen, dass man das Galaxy als Fernbedienung für Fernseher mit der eingebauten IR-Lampe nutzen kann. Das wäre ein enormer Vorteil gegenüber den recht lahmen WLAN-Varianten. Allerdings habe ich bislang dafür die passende App noch nicht gefunden. Die Kamera ist ertklassig. Sie bietet deutlich mehr Funktionen als die iOS-Variante. Die meisten davon sind ein echter Gewinn. Das Galaxy S4 hat deutlich mehr Gesten als das iPhone. Nicht alle sind sinnvoll. Ganz nützlich finde ich das Augentracking. Ich kann mit meinen Augenbewegungen auf lange Seiten scrollen. Im Gegensatz zu anderen Testern funktionierte das bei mir auf Anhieb tadellos. Ich habe dagegen bislang Probleme mit den ganzen berührungslosen Gesten. Das bekomme ich irgendwie noch nicht so recht hin.

Fazit: Apple, Du hast mich für Jahre für Telefone verloren. Gegen Android auf dem Galaxy S4 wirkt das iOS gnadenlos veraltet. Für mich ist das Galaxy S4 zurzeit das perfekte Gerät. Ich liebe die Freiheiten bei der Konfiguration und das große Display. Das wird bei mir auch dazu führen, dass ich wohl kein Tablet mehr brauche. Wahrscheinlich werde ich mein iPad bald verkaufen. Sollte ich danach wieder mal ein Tablet brauchen, wird das auf keinen Fall automatisch wieder ein iPad werden. Ich werde mir dann die Android-Tablets sehr genau ansehen. Ich hätte nie geglaubt, dass Apple jemals von Samsung im Paarflug mit Google überholt werden könnte. Das ist meiner Meinung nach nun passiert und der Abstand ist schon recht deutlich. iPhones sind nach wie vor die richtigen Telefone für Nutzer, denen die Einschränkungen bei der Konfiguration nicht wichtig sind und die nicht so gerne herumspielen. Sie sind auch noch ein bisschen leichter und intuitiver in der Bedienung. Dafür kann das Galaxy S4 deutlich mehr.

Der Autor Frank Roebers ist Vorstandsvorsitzender der Synaxon AG (AKCENT, iTeam, MICROTREND und PC-SPEZIALIST). Der Text erschien zuerst im Blog von einsnulleins: http://www.einsnulleins.de/blog/samrtphone-samsung-galaxy-s4-mein-subjektiver-testbericht/

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