3 C
Flensburg
Donnerstag, April 25, 2024

Allianz-Forum: Wachsende Gefahr großer Hackerangriffe auf Autos

Die schnell steigende Zahl vernetzter Fahrzeuge macht schwerwiegende Hackerangriffe auf Autos nach Expertenmeinung immer wahrscheinlicher.

Die schnell steigende Zahl vernetzter Fahrzeuge macht schwerwiegende Hackerangriffe auf Autos nach Expertenmeinung immer wahrscheinlicher. Diese Einschätzung äußerten Fachleute aus Versicherungsbranche, IT-Industrie, Wissenschaft und der Sicherheitsbehörde Zitis am Dienstag beim alljährlichen Autoforum des Versicherers Allianz. «Alles, was vernetzt ist, wird auch angegriffen», sagte Hans Adlkofer, Manager beim Chiphersteller Infineon, der viele Autohersteller beliefert. Das schlimmste Szenario sei ein Hackerangriff auf eine ganze Fahrzeugflotte oder sämtliche Fahrzeuge eines einziges Modells. Denkbar ist demnach sogar das ferngesteuerte Umfunktionieren eines Autos in eine Angriffswaffe. «Das ist offensichtlich möglich», sagte Conrad Meyer, Fachmann für Autosicherheit bei der zum Bundesinnenministerium gehörenden Cybersicherheitsbehörde Zitis. «Neben dem Logistik- und Energiesektor könnte das vernetzte Auto künftig eines der Hauptziele der IT-Kriminalität werden», warnte Allianz Deutschlandchef Klaus-Peter Röhler in einem schriftlichen Statement.

Nach einer vor Ausbruch der Corona-Pandemie veröffentlichten Prognose des IT-Beratungsunternehmens Capgemini könnte sich die Zahl vernetzter Fahrzeuge in Europa bis 2023 auf über 110 Millionen nahezu verdreifachen. Die Sicherheitsstandards gegen Hackerangriffe müssten «multinational und industrieübergreifend sein», sagte Allianz-Manager Jochen Haug dazu. Mögliche Angriffspunkte für Hacker gibt es mehrere, darunter die Unterhaltungselektronik, virtuelle Autoschlüssel im Handy oder die Schnittstellen für die Übertragung der Fahrzeugdaten. Dem größten deutschen Autoversicherer geht es dabei ebenso wie den Sicherheitsbehörden auch um Zugriff auf Autodaten, um Attacken aufklären zu können. «Wir müssen die Möglichkeit haben herauszufinden, was passiert ist», sagte Zitis-Sicherheitsexperte Meyer dazu. Der Allianz wiederum geht es sowohl um die Aufklärung von Schadenursachen als auch um die Vorbeugung. Die Allianz fordert daher ein europäisches Sicherheitsinformationszentrum für Autos, an dem unter anderem Hersteller, Regierungen, Wissenschaft und Versicherungen beteiligt sein sollen. (dpa)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Bitdefender startet Programm zur Förderung von Start-ups

Bitdefender will die kommende Generation von Start-ups in den Bereichen Cybersicherheit, Data Analytics, Automation und Künstliche Intelligenz (KI) finanziell und mit weiteren Ressourcen fördern.

AVM und Huawei legen Patentstreit um Fritzbox-WLAN bei

AVM musste zuletzt die Software etlicher Fritzbox-Router verändern, um in einem Patentstreit mit Huawei einen Verkaufsstopp zu vermeiden. Nun haben sich die Berliner mit den Chinesen gütlich geeinigt.

Industrie vor der Messe: Elektrobranche erwartet Rückenwind

Die Elektro- und Digitalindustrie sieht sich langfristig im Aufwind. Schub soll die am Montag beginnende Hannover Messe geben. Derzeit laufen die Geschäfte aber nur verhalten. Mit einer Ausnahme.