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Samstag, April 20, 2024

ACP gelingt Management-Buy-Out

Alle Details zum MBO vom Systemhaus ACP: Mitarbeiter und Manager haben die Firma zu 100 Prozent übernommen. Jeder zehnte Angestellte ist Aktionär. Neue Strategie für künftiges Wachstum.

Auf einer heutigen Pressekonferenz gab es Details zum Management-Buy-Out vom Systemhaus ACP. Wie ChannelObserver vorab berichtete, ist der Schweizer Investor Capvis ausgestiegen. Nun haben Mitarbeiter und Management das Unternehmen zu 100 Prozent übernommen, teilte die Firma mit. ACP zeige damit auch einen möglichen, in Österreich aber noch relativ selten beschrittenen Weg aus dem Eigenkapital-Dilemma des Mittelstandes. Statt von einem „Management-Buy-Out“ spricht das Systemhaus lieber von einem „Mitarbeiter-Buy-Out“. Das ist insofern berechtigt, als jetzt fast jeder zehnte ACP-Mitarbeiter gleichzeitig auch Aktionär ist. Die insgesamt 96 Aktionäre von ACP setzen sich aus 89 Mitarbeitern und Managern und sieben ehemaligen ACP-Mitarbeitern zusammen. 

„Unser Ziel ist eine langfristig stabile Kapitalstruktur, um unsere Wachstumsziele zu erreichen. Alle anderen Optionen wären mit deutlichen Risiken beziehungsweise Nachteilen verbunden gewesen“, so CEO Rainer Kalkbrener.

Für ACP als mittelständisches Unternehmen hätten sich im Wesentlichen vier Optionen angeboten: ein Börsegang, ein weiterer Private Equity-Investor, ein strategischer Investor oder eben als Alternative dazu der Mitarbeiter-Buy-out. Gelistete Unternehmen seien in der Regel deutlich größer als ein Mittelständler wie ACP. Ein anderer Private Equity Investor hätte wieder eine temporäre Eigentümerstruktur verursacht, ohne nach der ersten Private Equity Phase noch zusätzliche Professionalisierung oder Wertsteigerung zu bringen. Ein strategischer Investor wiederum  hätte möglicherweise Synergien gebracht, gleichzeitig wäre aber das Integrationsrisiko geblieben und die Eigenständigkeit verloren gegangen. So habe man sich zu der Variante MBO entschlossen. „Der Mitarbeiter-Buy-out ist die beste Lösung für ACP. Ich bin von der Bereitschaft der Mitarbeiter begeistert, ins eigene Unternehmen zu investieren“, betont Kalkbrener.

Zugleich legt das Systemhaus seine neue Strategie fest: Im Bereich der Hardware entwickele sich ACP immer mehr zu einem Rechenzentrums-Ausstatter. 2012 erreichte der Rechenzentrumsanteil bereits 43 Prozent des gesamten Hardware-Umsatzes. In den nächsten beiden Jahren soll dieser Anteil auf mehr als 50 Prozent gesteigert werden. 2012 wurden im Bereich Services 73,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Wachstumstreiber und mit 26 Millionen Euro größter Bereich sei Managed Services, der seit 2008 um jährlich knapp 30 Prozent gewachsen sei.  

In Deutschland wächst das Systemhaus eigenen Angaben zufolge „deutlich rascher als der Markt.“ Im Geschäftsjahr 2012/13 habe ACP ein Wachstum von etwas über 15 Prozent erzielt, wobei der RZ- und der Services-Bereich mit 25 Prozent noch deutlich stärker zugelegt hätten. ACP hat das Ziel, in „der stattfindenden Marktkonsolidierung in Deutschland auch in den nächsten Jahren eine aktive Rolle zu spielen.“

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